BASEL (eb). Forschende der Universitäten Basel, Brüssel und Lüttich konnten klären, weshalb bestimmte Menschen abends länger wach und aktiv sind als andere. Diese sogenannten Abendtypen profitieren im Gegensatz zu den Morgentypen von einem im Hirn ausgelösten abendlichen Wecksignal. Je stärker dieses Wachsignal ist, desto effizienter wirkt es dem Schlafdruck entgegen.
Der Wachheitsgrad während des Tages und somit auch die geistige Leistungsfähigkeit werden durch zwei grundlegende Prozesse reguliert: dem inneren 24-Stunden-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus) sowie dem Schlafdruck, der sich langsam über den Tag aufbaut. Forschende der Universitäten Basel, Brüssel und Lüttich haben festgestellt, dass Abendtypen stärker als Morgentypen von einem abendlichen zirkadianen Wecksignal profitieren (Science online vorab).
Mittels funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) haben die Forscher entdeckt, dass Hirngebiete, welche die innere Uhr bilden, und Hirngebiete, die für die Aufrechterhaltung des Wachseins wichtig sind, bei Abendtypen stärker als bei Morgentypen aktiviert sind, was auch die bessere abendliche Leistungsfähigkeit bei den Abendtypen erklärt.
Zudem konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass ein negativer Zusammenhang zwischen der Aktivierung der zirkadianen Hirngebiete und dem zunehmenden Wachdruck besteht. In anderen Worten: Je stärker das zirkadiane Wachsignal, desto effizienter kann eine Person dem akkumulierten Schlafdruck am Abend widerstehen.
Zum Abstract der Studie "Homeostatic Sleep Pressure and Responses to Sustained Attention in the Suprachiasmatic Area"
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Quelle: Ärztezeitung.de