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[Shina]

Ja - sie sind schon da - die Frühlingsgefühle.

Etwas früh noch, so im Jänner?
Nein - die Tage werden heller und milder.

Die ersten milden Sonnenstrahlen erwärmen mein Herz,
räumen auf, platzmachend für eine neue Liebe?

Die ersten milden Sonnenstrahlen wecken Hormone in mir,
Begierde, Sehnsüchte nach Zärtlichkeit, nach Zweisamkeit.

Ich entdecke eine neue Art der Sinnlichkeit in mir.
Erotische Gedanken, Träume, die Wirklichkeit werden.

Ja - sie sind schon da - die Frühlingsgefühle.
Etwas früh noch, so im Jänner?

Nein - sie können nie zu früh kommen.
Um so länger kann ich sie genießen,
diese Frühlingsgefühle.


Copyrigt by Shina

[Womaninblack]

In der Hoffnung, daß auch "fremde" Gedichte zum Thema gepostet werden sollen,
hier eines, daß mir auch sehr gut gefällt

Ludwig Thoma (1867-1921)

Frühlingsahnen

Wohlig merken unsre Sinne
Nun den Frühling allgemach,
Denn es trauft aus jeder Rinne,
Und es tropft von jedem Dach.

Leise regt sich im Theater
Dieser Welt ein Liebeston;
Nächtens schreien viele Kater,
Und der Hase rammelt schon.

So auch uns ergreift die Glieder
Wundersame Lebenskraft;
Selbst solide Seifensieder
Fühlen ihren Knospensaft.

Treibet das Geschäft der Paarung!
Lasset der Natur den Lauf!
Denn ihr wisset aus Erfahrung,
Einmal hört es leider auf.

Man beachte, das Entstehungsjahr *zwinker*.

WiB

[Shina]

Sicher sollen hier auch "Fremdgedichte" gepostet werden

Mir gefällt das Gedicht auch.

[Womaninblack]

Wieder etwas Schönes beim Stöbern gefunden.
Auch große Dichter machen sich Gedanken, wie Kurt Tucholsky mit seinem Kußgedicht

[quote]Danach

Es wird nach einem happy end
im Film jewöhnlich abjeblendt.
Man sieht bloß noch in ihre Lippen
den Helden seinen Schnurrbart stippen-
da hat sie nun den Schentelmen.
Na,und denn-?
Denn jehn die beeden brav ins Bett
Naja.....diß is ja auch janz nett.
A manchmal möchte man doch jern wissen:
Wat tun se, wenn se sich nich kissen?
Die könn ja doch nich immer penn.....!
Na, und denn-?

Denn säuselt im Kamin der Wind.
Denn kricht det junge Paar 'n Kind.
Denn kocht se Milch. Die Milch looft üba.
Denn macht er Krach.Denn weent sie drüba.
denn wolln sich beede jänzlich trenn.....
Na, und denn-?

Denn is det Kind nich uffn Damm.
Denn bleihm die beeden doch zesamm.
Denn quäln se sich noch manche Jahre.
Er will noch wat mit blonde Haare:
vorn doof und hinten minorenn....
Na, und denn-?

Denn sind se alt.
Der Sohn haut ab.
Der Olle macht nu ooch bald schlapp.
Vajessen Kuß und Schnurrbartzeit-
Ach, Menschenskind,wie liecht det weit!
Wie der noch scharf uff Muttern war,
det is schon beinah nich mehr wahr!
Der olle Mann denkt so zurück:
wat hat er nu von seinen Jlück?
Die Ehe war zum jrößten Teile
vabrühte Milch und Langeweile.
Und darum wird beim happy end

im Film jewöhnlich abjeblendt.


Aber der Dichter muß wohl im falschen Film gewesen sein!

Macht es besser!

WiB