München (netdoktor.de) - Fruchtzucker ist möglicherweise weit schädlicher für den Organismus als gewöhnlicher Rohrzucker. Das ist zumindest das Ergebnis einer gerade im "Journal of Clinical Investigation" (2009; doi:10.1172/JCI37385) veröffentlichten Studie. Peter Havel und seine Kollegen von der University of California ließen dazu übergewichtige und fettleibige Probanden über einen Zeitraum von zehn Wochen gesüßte Softdrinks konsumieren. Die Menge entsprach jeweils 25 Prozent des individuellen täglichen Kalorienbedarf der Teilnehmer. Eine Gruppe erhielt mit Glukose, die andere Hälfte mit Fruktose gesüßte Getränke.
Das Ergebnis: Zwar nahmen alle 32 Teilnehmer der kleinen Studie zu. Bei der Fruktosefraktion sammelte sich das zusätzliche Fett aber vor allem im Bauchraum, wo es besonders kritisch ist und das Risiko erhöht, einen Herzinfarkt zu erleiden. Zudem stieg nur bei dieser Gruppe die Insulinempfindlichkeit - ein erster Schritt in Richtung Diabetes.
Fruchtzucker wird auch in Deutschland häufig Nahrungsmitteln zugesetzt - auch solchen, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Manche Anbieter werben sogar mit dem riskanten Zusatz. Fruchtzucker klingt nach Obst und wirkt somit besonders gesund. Möglicherweise ein riskanter Irrglaube. (cf)
Quelle: Netdoktor.de