In den USA gibt es speziell für den 14. Februar eine Liebes-Briefmarke. Auf ihr prangt - wie sollte es anders sein - ein großes rotes Herz. In Japan dürfen sich nur die Männer über Geschenke freuen und in Italien wird jährlich die Auszeichnung "San Valentino d'Oro" an Schlagersänger verliehen.
Auch wenn der 14. Februar mittlerweile weltweit ganz im Zeichen der Liebe steht, so hat doch jede Kultur ihre eigenen Traditionen. Auch über die Grenzen von Deutschland hinaus finden beispielsweise Valentins-Orakel großen Anklang. So heißt es, dass - wenn eine Frau am Valentinstag ein Rotkehlchen oder eine Wanderdrossel über ihren Kopf hinweg fliegen sieht - sie später einen Seemann heiraten wird. Sieht sie einen Spatz, wird sie einen armen Mann heiraten, aber glücklich sein. Und sieht sie einen Goldfinken, heiratet sie einen Millionär.
Qixi - Der Valentinstag in China
Da in China traditionell der Mondkalender der westlichen Zeitrechnung vorgezogen wird, fällt der Valentinstag, in China "Qixi" genannt, dort auf den siebenten Tag des siebenten Monats ihres Kalenders. Einer Legende nach ist das der einzige Abend, an dem zwei Liebende zusammen kommen können.
Bei diesen beiden Liebenden handelt es sich um einen Hirtenjungen und ein Webermädchen, die auch heute noch als die zwei durch die Milchstraße getrennten Sterne Altair und Wega am Himmel zu sehen sind. Der Legende zufolge wurde ein armer Kuhhirte nach dem Tod seiner Eltern von der Schwägerin aus dem Haus vertrieben, woraufhin er sich mit Kühehüten und Feldbestellung durchs Leben quälte. Dann verliebte sich eine Fee in ihn. Sie kam zur Erde und beide heirateten. Während er weiter auf dem Acker arbeitete und die Kühe hütete, webte sie. Zusammen mit ihren beiden Kindern führten sie fortan ein glückliches Leben.
Bis der Himmelskaiser von diesem Frevel erfuhr. Er schickte die Kaiserin zur Erde, um das Liebespaar zu trennen und die Fee zurück in den Himmel zu holen. Die Tat glückte - doch vor lauter Liebe folgte der Kuhhirte seiner Frau auf einem überirdischen Rind. Er hatte sie fast schon eingeholt, da zog die Himmelskaiserin mit ihrer goldenen Haarnadel einen Himmelsfluss, durch den der Hirte und die Weberin getrennt wurden. Beide standen sich mit Tränen in den Augen gegenüber, nicht in der Lage, den anderen berühren zu können. Die Himmelskaiserin war gerührt von so viel Liebe und erlaubte den Beiden schließlich, sich jedes Jahr am siebenten Tag des siebenten Mondmonats zu treffen.
Da die Weberin nach der Legende besonders geschickt gewesen sein soll, hat das Qixi-Fest vor allem für die Mädchen in China eine besondere Bedeutung. In früheren Zeit galten sie als besonders tugendhaft, wenn sie eine hohe Näh- und Webfertigkeit beherrschten. Deshalb beten die Mädchen am Abend des Qixi-Festes zur Weberin für Schönheit, Geschicklichkeit und Tugend, damit sie später eine glückliche Ehe führen können. Früher stellten die Mädchen und Frauen am Abend des Qixi-Festes selbstgebackene Kuchen sowie ihre selbst genähten oder gewebten Werke im Garten aus, um die Weberin um eine Bewertung zu bitten. Bei den südchinesischen Familien war es auch Tradition, am Tag des Qixi-Festes die Volljährigkeit der Mädchen zu feiern.