Irland arbeitet einen Missbrauchsskandal ungeheuren Ausmaßes auf: In katholischen Heimen und Schulen wurden jahrzehntelang Tausende Minderjährige gequält. Schweigender Komplize war der Staat, der das System finanzierte - die Einrichtungen erhielten eine Kopfprämie für jedes Kind.
Wissen die Täter überhaupt, was sie den Mädchen damit antun? Sie leiden ihr lebenlang unter diesem Missbrauch. Und zerbrechen auch 30 bis 40 Jahre danach.
Die Opfer geben sich sogar selber die Schuld für das Geschehene.
Ich durfte die Folgen eines derartigen Missbrauchs hautnah mit erleben. Auch 30 Jahre danach hatte sie immer noch Angst, dass sie nachts von ihrem Peiniger besucht wird, und das, obwohl er schon seit 20 Jahren tot war.
Sie starb daran, ihr Sterben dauerte über 30 Jahre. 30 qualvolle Jahre.
In Gedanken versunken saß sie um 4 Uhr noch vorm PC. Ich fragte sie, ob sie nicht endlich ins Bett kommen möchte. Sie antwortete: "erst, wenn die Sonne aufgeht, dann muss Papa ins Büro, dann kann er mir nichts mehr tun"
tiggy hat geschrieben:Und nur zur weiteren Überlegung: der überwiegende Teil der männlichen Triebtäter wurde als Kind selbst mißbraucht....
Es ist aber ihre freie Entscheidung, es später selber zu tun...... Niemand zwingt sie dazu !
Aber das ist es, was mich an einigen Katholiken stört....sie begehen die größten Gemeinheiten, rennen dann zur Beichte und...... machen genauso weiter !
Ich hoffe, daß die Verantwortlichen (sofern sie noch leben) dafür bestraft werden.
tiggy hat geschrieben:Und nur zur weiteren Überlegung: der überwiegende Teil der männlichen Triebtäter wurde als Kind selbst mißbraucht....
Es ist aber ihre freie Entscheidung, es später selber zu tun...... Niemand zwingt sie dazu !
Jein. Sie haben eben nicht immer die freie Entscheidung. Aufgrund dessen, dass sie es selbst erlebt haben sehen viele das als normal an. Gerade wenn sie sehr jung waren als der Mißbrauch begann. Oft sind ihre Seelen so abgetötet, dass sie zwischen Recht und Unrecht gar nicht mehr unterscheiden können.
Das soll jetzt kein Entschuldigung für die Täter sein. Wirklich nicht! Aber es ist ein Ansatz zumindest einen Teil von ihnen zu verstehen. Und das ist eben auch der Punkt wo man ansetzen muss: je früher diesen Opfern geholfen wird umso geringer ist die Gefahr, dass sie selbst zu Tätern werden.
tiggy hat geschrieben:Und das ist eben auch der Punkt wo man ansetzen muss: je früher diesen Opfern geholfen wird umso geringer ist die Gefahr, dass sie selbst zu Tätern werden.
Genau da hapert`s aber immer noch bei uns..... Oft wird den Tätern geholfen, aber für eine Therapie der Opfer ist kein Geld da...
Rüdi, ich habe es vorhin schon gesehen, aber jeder Kommentar dazu ist überflüssig.....Du hast alles gesagt.
tiggy hat geschrieben:Und das ist eben auch der Punkt wo man ansetzen muss: je früher diesen Opfern geholfen wird umso geringer ist die Gefahr, dass sie selbst zu Tätern werden.
Genau da hapert`s aber immer noch bei uns..... Oft wird den Tätern geholfen, aber für eine Therapie der Opfer ist kein Geld da...
Zum Glück ändert sich das langsam. Für die Opfer nicht schnell genug, aber es wird besser.
Was da so viele Jahre lang in den irischen Heimen passierte ist ein Skandal.
Besonders betroffen gemacht hat mich der Abschnitt:
Pikanterweise wurden die wesentlichen Beweise für den sexuellen Missbrauch dieses Ordens in den Archiven des Vatikans gefunden.
Die Täter wurden geschützt, sofern es sich nicht um einen Gärtner oder einen Chauffeur handelte. Schlimmstenfalls wurden chronische Kriminelle einfach in eine andere Institution versetzt.
Die Täter konnten sich also an all diesen Kindern vergehen ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Unglaublich...