Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no




Wie der Glaube uns helfen kann

Re: Sind fromme...

Beitragvon sun-ray » 07.12.2007, 21:48

pittiplatsch hat geschrieben:Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute noch Eltern.


Wäre dann ein sehr maßgeschneiderter Gott -
weil einer, der sich deinen Erwartungen unterordnen würde.
Und damit wäre er wohl kein Gott mehr.

Ich bin gläubige Heidin.
Mein Glaube verhilft mir nicht zu rosaroter Brille -
weder in der Selbst- noch in der Außenbetrachtung -
ist aber die stärkste Kraft in meinem Leben.
Und damit auch die größte Herausforderung.
Manches ebnet er auf ganz einfache Weise,
anderes wühlt er unbequemer auf,
als mein Ruhebedürfnis es gerne hätte.
In Krisenzeiten ist er einziger Halt,
in Hochzeiten Anlass, zu tanzen und zu jubeln.
Auf meine Gesundheit hatte er
schon mehr als einmal heilenden Einfluss.
Ob man mit der richtigen Haltung tatsächlich Plastik fressen kann,
werd ich an meinem 80. Geburtstag wissen,
wenn ich mir genüsslich eine Zigarette anstecken kann.
Aber vielleicht hab ich bis dahin gar keine Lust mehr, zu rauchen.
Oder ich fange just for fun just dann wieder an. :happy:
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sun-ray
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von Anzeige » 07.12.2007, 21:48

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Beitragvon A'Nette » 07.12.2007, 22:29

sun-ray

gläubige Heidin?

Wie kann ich das verstehen, davon habe ich noch nie etwas gehört!
Magst du das ein bischen genauer erklären?
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A'Nette
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Beitragvon sun-ray » 08.12.2007, 00:09

Hallo Anette :P

Gerne. Obwohl es nicht ganz so einfach ist.

Heidin deshalb, weil ich nicht an einen christlichen
oder sonstwie religionsspezifischen Gott glaube.
Eigentlich müsste ich korrekt sagen:
Ich glaube an keine menschengeschaffene und -geprägte Religion.
Sehr wohl aber daran,
dass es eine Schöpfung gibt, die auf Sinn hin ausgerichtet ist.
Dieser Sinn gründet in Liebe, Schönheit und Harmonie.
Es mag eine konkrete Schöpfungskraft geben -
ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich -
aber welcher Natur und Beschaffenheit diese ist,
darüber erlaube ich mir kein Urteil, noch gebe ich ihr Namen.
Aus dem einfachen Grund, weil jeglicher solcher Versuch
schon von vornherein nichts weiter als Blasphemie sein kann.
Außerdem tut er nichts zur eigentlichen Sache,
die da ist, mich als Teil der Schöpfung
in beschriebenem Sinne zu verstehen.

Diese empfundene Teilhaftigkeit
verstehe ich im Sinne einer Ebenbildlichkeit des Göttlichen.
Benutze diesen Begriff aber nur, weil er am ehesten geläufig ist.
Ob ich jene Schöpferkraft Großen Ameisenkönig,
Allah, Shiva oder Gott nenne,
ändert weder etwas an deren Beschaffenheit,
noch vertieft sie mein Verständnis dessen,
wovon ich überzeugt bin, Teil zu sein.
Auf gut Deutsch: "Gott" geht am göttlichen Arsch vorbei,
wie wir ihn nennen, solange wir uns als sein Ebenbild verstehen.

Mit diesem Verständnis gehen Konsequenzen einher.
Man kann sich nicht als Teil von etwas empfinden,
ohne in dessen Sinne zu leben, zu denken, zu fühlen.
Vielmehr kann man es schon -
aber in einem System, das auf Harmonie und Liebe ausgerichtet ist,
ist der einzige Sinn von Gegenwehr der,
irgendwann zwangsläufig zu erkennen,
dass kein Sinn in solchem Tun liegt.
Im Gegensatz zu historisch christlichem Denken
verstehe ich Sünde nicht als etwas,
das primär an Schuld gebunden ist,
sondern als egobestimmte Abwehr des Gesamtplans.
Die einzige Strafe, die damit einhergeht, ist die,
dass sie einen unglücklich macht.
Dieses empfundene Unglück wiederum dient dazu,
sich der Sehnsucht nach dem, was wirklich zählt,
bewusst zu werden: Persönliches Glück.
In einem harmonisch funktionierenden System
ist es jedem Teil bestimmt, glücklich zu sein,
eben weil jedem Teil Rechnung getragen wird -
nicht angetragen, sondern vorgesehen.

Menschlich konstruierte Moral (also Religionen und Ideologien)
ist dagegen in der Regel sehr begrenzt.
Alles, was elitär ausgerichtet ist,
kann nicht richtig sein, weil es dem Gesamt keine Rechnung trägt.
Alles, was in Schuldbelangen denkt,
kann nicht richtig sein, weil Schuld und Vielfalt der Schöpfung
unvereinbar sind.
Alles, was auf jenseitige Erlösung setzt, ist konstruiert,
alldieweil wir als göttliche Ebenbilder per se selbsterlösungsfähig sind.
Sonst wären wir ja keine solchen.

Die Kraft, die alles zusammenhält, bewirkt
und lernfähig macht, ist die Liebe.
Sie ist eine durch und durch positive Kraft,
die tatsächlich Berge versetzen kann.
Alles, was negativ ist, ist keine Liebe, sondern Ego.
Das Ego erhält durch Erblast und entsprechende Prägung Nahrung.
Beides suggeriert uns, das Ego für einzig wirkliche Realität,
unsere Ebenbildlichkeit und die Liebe
dagegen für irrealen Wunschtraum zu halten.
Jede Enttäuschung, die wir erleben und die uns verhärtet,
lasten wir schuldkonditioniert allem an - sogar der Liebe -
statt sie als das zu sehen, was sie wirklich ist:
selbstgestrickte Entfernung von dem,
was wir bestimmt sind, zu sein.
Die Ursache für diesen fatalen Irrtum
liegt u.a. in unserer Entscheidungsfreiheit.
Die Wahl zu haben, sich frei entscheiden zu können,
ob man im Sinne oder wider den Gesamtplan lebt,
bringt nun mal Verantwortung für die Konsequenzen mit sich.
Man kann keine Entscheidungsfreiheit haben
und sich gleichzeitig darüber beklagen,
dass man sie nicht wahrnimmt.
In dem Moment, da man sie nicht wahrnimmt,
hat man bereits eine Wahl getroffen.
Nämlich die, sich gegen den Gesamtplan zu stellen.

Dieser Gesamtplan sieht Sinnhaftigkeit vor -
im Kleinen wie im Großen.
Übergeordnet dahingehend, als sich die Menschheit
zunehmend weiterentwickelt.
Tut sie schon, seit sie existiert.
Nur eben in so großem Zeitrahmen,
dass er begrenztem Einzeldasein nicht auf Anhieb bewusst ist.
Alles Sein ist ein einziger Entwicklungs-, soll heißen Lernprozess,
der auf ein Ziel im Sinne des Gesamtplans hinausläuft.
Wer klagt, weil die Welt angeblich so schlecht ist,
legt falschen Maßstab an - nämlich viel zu engen.
Ein Kind, das laufen lernt, fällt zwangsläufig dabei auf die Nase.
Das ist auf jede Form von Lernen übertragbar,
denn anders wäre es keines.
Gäbe es solches Lernen nicht, gäbe es keine Freiheit.
Dann wären wir alle nur linear programmiert.

Ich glaube an eine Schöpfung und daran,
dass sie sehr viel größer ist, als die Summe ihrer Teile.
Sie beinhaltet Ursache-Wirkungs-Kräfte
von menschlich nicht erfassbarem Ausmaß.
Je stimmiger man mit ihr lebt,
weil man sich als Teil des Großen Ganzen versteht,
desto mehr ermöglicht man diesem, dass es einen trägt.
In diesem Sinne ist Glaube keine Krücke,
die man sich hilflos zulegt, weil einem sonst nichts einfällt,
sondern jene Tür, die als einzige hält, was sie verspricht,
weil sie nicht nur zwingend logisch ist,
sondern einen darüberhinaus auch beschenkt,
wie man es nie für möglich hielt.

Das nur mal so auf die Schnelle angerissen,
denn natürlich ist und funktioniert das Universum viel zu komplex,
um ihm in wenigen Zeilen auch nur annähernd gerecht werden zu können.
Diese Sichtweise - nennen wir sie ruhig Glauben -
findet sich in sämtlicher großen Weisheitsliteratur wieder.
Was daraus sonst noch geschnitzt wurde,
steht auf gänzlich anderem Blatt -
nämlich auf dem menschlichen Egos,
das in Ermangelung echten Verstehens darauf besteht,
dass es mehr geben muss als göttliche Ebenbildlichkeit.
Das Ego folgt eigenen Regeln,
die jedoch niemals wirklich glücklich machen.
Es schreckt chronisch vor Selbstverantwortung zurück,
weshalb es besonders in Religionen und Ideologien
passendes Futter findet.
Im historisch christlichen Verständnis
wurde aus dem Ego irgendwann der Teufel,
welcher versucht. Damit hat man das Problem,
welches ureigentlich intern bewältigbar ist, ausgelagert
und damit externe Erlösungsbedürftigkeit kreiert.

Wie ich zu diesem Glauben komme?
Ganz einfach, ich war gründlich. ;-)
Seit über 30 Jahren befasse ich mich intensiv
mit Theologie, Philosophie und Spiritualität.
Ich ging durch sämtliche Glaubenskrisen durch,
denen man begegnet, wenn man wirklich wissen will
und das Denken nicht an jeweiliger Kirchentür abgibt.
Ich arbeitete für die protestantische und katholische Kirche,
setzte mich mit Freikirchen und Sekten auseinander,
befasse mich seit über 20 Jahren mit Tarotkarten
und lasse auch sonst keine Gelegenheit aus,
mich Fragen nach Sinn und Sein zu stellen.
Mein Fazit:
Alle Religionen haben gleichermaßen Recht wie Unrecht.
Erlösung jedoch gibt es nur auf individueller Ebene.
Und zwar in dem Moment, da man erfasst,
was es bedeutet, ebenbildlich zu sein -
mit allen Konsequenzen.

Begleiterscheinung:
Auf viele Fragen oder Anliegen kann ich nicht
wie erwartungsgerecht eingehen,
weil sie anderem Denksystem entspringen,
das mit dem meinen unvereinbar ist.
Zum Beispiel die Frage aus einem anderen Thread
nach dem Stellenwert von Moral.
Da kann ich aus meinem Dafürhalten heraus nur antworten:
Selbstverständlich ist Moral der Dreh- und Angelpunkt -
es geht aber nicht darum, ob, sondern welcher Moral man folgt.
Also lass uns lieber über wahrhafte Moral reden,
als darüber, ob irgendein Klischee von Moral wichtig ist.
Entscheidend ist, was unterm Strich steht.

Püüha, ich sagte ja, ganz so einfach ist das Erklären nicht.
Und lese jetzt nicht noch mal Korrektur,
sondern schick dir ganz unbefangenen Frei-Schnauze-Gruß. :happy:
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Beitragvon sun-ray » 10.12.2007, 23:58

Liebe Anette,
eigentlich wollte ich dir umgehend antworten heute.
Darum hab ich meinen Beitrag und deine Antwort ausgedruckt
und heute mit zur Arbeit mitgenommen.
Als ich mein Geschreibsel dann nochmal las,
um zu rekapitulieren, dachte ich nur noch: Weia! :shock:
Es war spontan in die Tasten geflossen.
Entsprechend komprimiert und stakkatohämmerig fiel es aus -
weder einfach zu lesen, noch fließend zu erfassen.
Toll, dass du trotzdem noch nachfragst. :happy:

Damit mir das so nicht nochmal passiert,
denke ich mal noch bisschen über deine Fragen nach.
Für die ich dir schon mal herzlich Danke sage -
sie regen ganz schön zum Nachdenken an.

Auf dass es dann leichter fließen möge .....
bei solchem Thema lohnt es sich,
Rom nicht an einem Tag zu erbauen,
vielmehr es zu versuchen. :lach:

Lieben Nachtgruß!
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sun-ray
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Beitragvon sun-ray » 11.12.2007, 14:47

Liebe Anette,

ja, was ich zu sagen versuchte, hängt tatsächlich untrennbar mit dem Sinn des Lebens zusammen, wie ich ihn verstehe. Nämlich so: Es ist, wie es ist und genau darum ist es gut. Wenn es sich nicht gut anfühlt, dann, weil ich nicht sehe, was wirklich ist, sondern meine Interpretation dessen, was ist für realistischer halte als das Leben selbst.

Klingt in manchen Ohren eher naiv als durchdacht. So nach dem Motto: sun-ray denkt sich die Welt schön und schließt die Augen vor unschöner Realität.
Natürlich tu ich das nicht, hab ich doch schon viel zu viel Leid mit- und selbst erlebt, um dessen Existenz zu leugnen. Ich gebe ihm nur andere Bedeutung als die unabänderlicher Realität., mit der schlussendlich ja nicht mehr anzufangen ist, als daran zu verzweifeln und im übrigen nichts daran zu ändern.

Wie aber kann ich was daran ändern? Diese Frage berührt die deine nach dem Ziel, aber auch jene nach meinem Glauben.
Ich glaube an ein solches Ziel, kann aber nicht sagen, wie dieses konkret aussehen wird. Vermutungen darüber hab ich, aber die sind nur insofern wahr und wichtig, als sie mir Zuversicht schenken für's Jetzt und Dann. Insofern ist die Antwort 42. Und doch ist sie mehr als das.

Ich denke so: Wenn ich ein Lebkuchenhäuschen machen will, dann habe ich zunächst nur die Idee davon. Ich brauche einen Plan, die richtigen Zutaten und liebevolle Phantasie. Dann mache ich mich an die Arbeit. Ganz lange lebt das Häuschen erstmal nur in meinem Kopf, weil all die Einzelteile zwar mit viel Sorgfalt und Vertrauen ins Endergebnis gemacht werden, aber dieses als Gesamt trotzdem nicht erkennen lassen. Wenn es dann fertig ist - was recht lange dauert - hab ich plötzlich mehr als die Summe vieler Teile. Das Häuschen entspricht zwar nicht 1:1 meiner Idee, trotzdem verkörpert es diese unzweifelhaft. Und weil es nicht länger nur Idee ist, bietet es neuen Raum für das, was ich brauchte, um es zu bauen: Liebe, Freude und Phantasie. Ich kann es anschauen und gleichzeitig bewohnen, kann Geschichten darin leben lassen, deren Teil ich bin. Obwohl es ohne all die Zuarbeiter (auch Zucker will hergestellt werden) nicht entstanden wäre, ist es jetzt etwas eigenständiges, an dem wiederum viele Anteil haben.

Denk mal an Bepo, den Straßenfeger in Momo. Er hat es erkannt: Du weißt, dass eine Straße gekehrt werden muss und diese sehr lang ist. Du wirst sie nicht schneller oder besser kehren, wenn du die ganze Zeit auf ihr Ende schaust. Stattdessen kehrt man Platte für Platte, als sei jede die einzige und letzte. Und eh man sich versieht, hat man die ganze Straße geschafft, ohne in Stress zu geraten. Jede Platte ist im Grunde genommen schon die ganze Straße. So verstehe ich "Der Weg ist das Ziel".

Zu meinem Glauben kam ich über das Leid. So, wie wohl die meisten Menschen. Ich lernte es schon sehr früh in meinem Leben kennen. Auftakt war die unabänderlichste aller Realitäten - der Tod. Ich hatte aber immer schon eine sehr tiefe Sehnsucht nach Leben und Licht in mir. Die war ebenso Realität wie das Leid und die zwangsläufig empfundene Kluft zwischen diesen Kräften. Diese Sehnsucht sorgte dafür, dass ich anfing, der Diskrepanz Aufmerksamkeit zu schenken. Das begann wirklich schon sehr früh, noch vor der Schulreife.

Dabei machte ich eine erstaunliche Entdeckung. Nämlich die, dass nicht der Tod das Hauptleiden war, sondern das, was sich menschengemacht in dessen Fahrwasser ereignete. Mein Umfeld legte es anders aus. Es machte den Tod für eigenes Handeln und Denken verantwortlich. So, als gäbe es keinen anderen Weg, mit diesem umzugehen, als den, dem es folgte. Dadurch brauchte es sich nie hinterfragen, sondern konnte alles, was unreflektiert stattfand, als zwangsläufige Folge harten Schicksals auslegen. Natürlich erkannte ich dieses Wirkungsgefüge noch nicht als Lebensmodell, aber ich spürte ganz deutlich, dass die angeblich unveränderliche Realität des Leidens nur deshalb so unveränderlich war, weil man sie dazu machte. Man hätte sie auch ganz anders gestalten können, wenn man es nur als Möglichkeit in Erwägung gezogen hätte.

Es entspricht genau dem, was du sagst: Die Geisteshaltung entscheidet über das, was man für Realität hält.

Der angetragene Leidensdruck war sehr groß. Und riss auch nicht ab, bekam ganz im Gegenteil immer mehr Futter. Wie es halt so ist, wenn Menschen dem Tod, statt dem Leben folgen. Als Kind konnte ich an dieser Abfahrt nicht viel ändern, allenfalls hie und da den Kurs ein wenig lenken. Meine Sehnsucht nach einem tragfähigeren Lebensmodell wurde immer größer. Längst schon glaubte ich nicht mehr, dass das, was man mir als Realität "verkaufte", notwendige solche war. Also suchte ich Weg, in dieser so zu überleben, dass ich nicht mehr ausgelieferter Bestandteil von ihr war.

Bis dahin war ich "gut" katholisch aufgewachsen. Mit knapp 13 fand ich plötzlich Anschluss an die protestantische Kirche. Der Ort, in den wir damals zogen, lag in einer evangelischen Gegend. Und obschon ich nie auf die Idee gekommen wäre, meine katholischen Wurzeln zu verleugnen - die kann man nicht abstreifen wie Socken - faszinierte mich das, was ich dort fand. Man nahm mich so, wie ich war, mit offenen Armen auf. Der Pastor war ein sehr offen denkender Mann, der auf Jugendarbeit setzte. Die Bibel war mir bis dahin eher ein Buch bunter Geschichten ohne tiefere Bedeutung gewesen. Ich entdeckte sie neu. Und Jahre des Bibelstudiums schlossen sich an. Noch im selben Jahr übernahm ich den Kindergottesdienst in meinem Dorf. Erst in Begleitung, später dann selbständig. Fast sechs Jahre lang ließ ich eigentlich nichts aus. Und erlebte unter anderem auch das, was Regbe in ihrer Vorstellung beschrieb. Gehört in diesen Kreisen einfach dazu. Auch Kontakte zu Freikirchen fielen in diese Zeit. Und Zeugen Jehovas kamen regelmäßig zu meiner Mutter - Hoffnung auf Bekehrung hatten sie keine, genossen aber wie sie und ich die gemeinsamen Gespräche.

Parallel dazu erlebte ich in der Schule sehr freigeistige katholische Unterweisung. Und mit meiner Mutter führte ich nebenher noch ganz andere philosophische Gespräche. Irgendwie hatte ich auf sämtlichen einschlägigen Hochzeiten ein Bein. Was dazu führte, dass ich nicht stur in eine Richtung ging, sondern alles beständig zueinander in Beziehung setzte. Der Gedanke an nur einen Heilsweg war mir fremd, weil ich nicht in entsprechendem Schwarz-Weiß-Muster denken konnte. Dazu kannte ich zu vieles zu tief. Vordergründige Argumente konnten daher nie greifen und mein Auge für die Lücken in all diesen Systemen wurde immer schärfer.

Dabei kam mir wiederum die innewohnende Sehnsucht zuhilfe: Die Welt kann nicht wirklich und wahrhaftig so sein, wie Menschen es erzählen, weil sie alle Unterschiedliches erzählen. Gemeinsam ist einschlägigen Kreisen nur der erhobene Anspruch auf absolute Wahrheit. Macht keinen Sinn, Wahrheit auf diesem Weg finden zu wollen.

Ich bin sehr naturnah aufgewachsen. Für heutige Verhältnisse extrem naturnah. Soll heißen, ich erlebte die Schöpfung von ihrer intensivsten Seite - nicht theoretisch vermittelt, sondern mittendrin und als nicht zu trennender Teil davon. Erfahrung, die ich in keiner Religion wiederfand. Dabei sprachen sie doch alle von Schöpfung. Aber eben eher als von etwas, das irgendwie Nebenprodukt von angeblich wichtigerem, weil geistigerem war. Sie wussten definitiv nicht, wovon sie reden, sonst hätten sie nämlich nicht so reden können. Stattdessen unterschieden sie in Himmel gleich gut, Erde gleich böse. Meine Erfahrungen waren ganz andere. Erde war teilweise dunkel, ja - aber sie war trotzdem sinnvolle Schöpfung. Und wir unleugbarer Teil von ihr. Erde berühren und mit ihr einsfühlen ist pure Sinnlichkeit. Jeder Werkstoff, den man bearbeitet, haptisches, olfaktorisches, optisches, schmeckendes, hörbares Vergnügen. Fülle und Pracht und Fruchtbarkeit unter ferner liefen zu verbuchen, als etwas, das es in Zaum zu halten gilt, damit es sich zwischen trockene Bibelseiten fügt, bedeutete, echte Realität zugunsten künstlicher zu missachten. Natur ist schamlos, eben genau so, wie der Garten Eden schamlos ist. Und damit ist Schamlosigkeit Bestandteil des göttlichen Plans und Schamhaftigkeit Entfernung von diesem.

Ich verstand mich immer schon als lebendige Kritikerin. Als es darum ging, Berufswahl zu treffen, war klar, dass es weiter in Richtung Sinn und Sein gehen sollte. Dito, dass die protestantische Kirche meinem Lebensverständnis noch weniger gerecht wurde, als die katholische. Sie denken zu eng und treiben noch ganz anderen Schamkult als die Katholiken. Solchen, der Leib und Seele verarmt. Bei den Protestanten greift der Schuldgedanke sehr viel tiefer als bei den römischen Hirten. Die mögen sein, wie sie wollen - irrational, rigide, verknöchert - aber sie tragen der Sinnlichkeit wenigstens Rechnung, ohne menschlichen Wert von ihrer angeblichen Schuldhaftigkeit abhängig zu machen.

Ich beschloss ein Sandkorn im römischen Getriebe zu werden. Und vertraute darauf, dass dieses Humor und Gelassenheit genug hat, solches integrieren zu können. Und weil ich Frau bin, setzte ich genau an dem Punkt an. Es war die Zeit der großen Freiheitstheologen, aber auch die der feministischen Theologie. Mit Südamerika verband mich nicht viel, mit meinem Frausein dagegen alles. Es war eine aufregende und sehr freigeistige Zeit. In der ich auch die Welt der Spiritualität entdeckte. Also nicht nur die persönliche, die ich schon kannte, sondern Horizonte, die weit über mein Leben hinaus in die Geschichte hineinreichten.

Die römischen Hirten hatten doch nicht so viel Humor, wie ich gehofft hatte. Es kam der Moment, da sie mir sichere Zukunft auf dem Silberteller reichten und gleichzeitig unmissverständlich ihre Bedingungspistole auf die Brust setzten. Erstere hätte ich gern angenommen, aber letztere war indiskutabel. Also empfahl ich mich und ging meinen Weg ohne sie weiter.

Wenn Mensch und Natur so wie sie sind, nicht genügen - nicht mal, wenn sie alles geben, was sie zu geben haben, ist es falsch, solche Anmaßung auf Kosten von Wahrheit zu unterstützen. An meinem Glauben konnten Formalitäten noch nie kratzen. Ich bin etwas empfindlich gegenüber der Bezeichnung "Gott", aber das liegt nicht an diesem, sondern an all jenen, die ihn schon für sich zu vereinnahmen versuchten. Für mich ist er das Große Ganze, das in allem ist, was lebt. Die Brücke, die Sinn und Sein verbindet, jegliches Leben segnet und danach trachtet, dass alles gut wird, weil längst schon alles gut ist. Und zwar mit allem Drum und Dran.

Erklärten Kampf gegen Religionen und Ideologien um seiner selbst willen finde ich sinnlos. Wenn ich in einem Garten zu viele Brennesseln habe, rode ich sie einmal und pflanze dann anderes hin, dessen Pflege ich mich widme. Warum sich Nesseln widmen, wenn man doch Blühen haben kann? Für Nesseln reicht ein Eckchen, denn auch sie erfüllen eine wichtige Aufgabe.

Heute verbinde ich alles miteinander, was einander entspricht: Bibel, Mythen, Philosophie, Geschichte, Tarot, Kunst, Natur. Viele Farben, die alle vom selben erzählen - vom Wunder des Lebens. Und versuche dabei, so küchentischtauglich wie möglich vorzugehen.

Schicksalhaftigkeit? Ja, wir sind eingebunden in das Gewebe der Nornen. Aber mögen sie auch die Kettfäden vorgeben, das Muster und die Leuchtkraft der Schussfäden bestimmen wir selbst.

Ist zwar auch wieder mächtig lang geworden, aber ich hoffe, ich konnte mich etwas leichter ausdrücken. Du darfst mir nicht solche Fragen stellen, liebe Anette - sonst passiert genau das, was allen Anhaltern durch die Galaxis passiert: Das Hirn rechnet und rechnet und rechnet - und am Ende kommt 42 raus. :mrgreen:

Auch diesmal lese ich nicht Korrektur, sondern koch mir lieber frischen Tee. :n152:

Grüßchen!
sun-ray
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Beitragvon Schnaufi_jr » 13.12.2007, 13:22

Moin ihr Romanschreiber.
Ihr dürft bei allem eines nicht vergessen.
"Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, der Mensch hat Gott erschaffen."

Ich bin übrigens auch Heide.
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Beitragvon Don_Gato » 15.12.2007, 14:33

Ich zitiere hier mal meine Antwort zu einem Thread in einem anderen Forum, den dort eine Userin unter dem Titel "Christ sein bedeutet..." eröffnet hat. Da dieser Thread dort im nicht öffentlichen Bereich eröffnet wurde, kann ich leider nicht verlinken.

Ich wurde prostestantisch getauft, dann das übliche, Religionsunterricht, Konfirmation, danach habe ich mich nie intensiv mit der Bibel beschäftigt. Ich bin daher kein bekennender Christ. Ich halte trotzdem gewisse christliche Grundsätze ein, die jeder Mensch auch beachten sollte, egal welchem Glauben, welcher Religion.

Hierzu gehört auch Toleranz gegenüber Andersdenkenden/gläubigen.
Der Mensch ist für mich wichtig, und nicht, an welchem Gott er glaubt.

Es gibt keine falsche Religion (ich rede nicht von Sekten). Es gibt auch keinen falschen Gott, es sei denn, man vergöttert irdische Dinge wie Luxus, Drogen, auch Sex und Gewalt.

Und wenn ich von Schwestern rede, dann meine ich keine Glaubensschwestern, sondern Freundschaften, die über das normal übliche hinausgehen. Ich sehe daher auch nicht jede/n Christ/in als meine/n Bruder/Schwester an.

Und ich bin vor 17 Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil mir verschiedenes an der Kirche nicht gefiel. Ich brauche zum Glauben keine Kirche.
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Beitragvon Andrea » 17.12.2007, 03:24

Rüdiger_V hat geschrieben:Ich zitiere hier mal meine Antwort zu einem Thread in einem anderen Forum, den dort eine Userin unter dem Titel "Christ sein bedeutet..." eröffnet hat. Da dieser Thread dort im nicht öffentlichen Bereich eröffnet wurde, kann ich leider nicht verlinken.

Ich wurde prostestantisch getauft, dann das übliche, Religionsunterricht, Konfirmation, danach habe ich mich nie intensiv mit der Bibel beschäftigt. Ich bin daher kein bekennender Christ. Ich halte trotzdem gewisse christliche Grundsätze ein, die jeder Mensch auch beachten sollte, egal welchem Glauben, welcher Religion.

Hierzu gehört auch Toleranz gegenüber Andersdenkenden/gläubigen.
Der Mensch ist für mich wichtig, und nicht, an welchem Gott er glaubt.

Es gibt keine falsche Religion (ich rede nicht von Sekten). Es gibt auch keinen falschen Gott, es sei denn, man vergöttert irdische Dinge wie Luxus, Drogen, auch Sex und Gewalt.

Und wenn ich von Schwestern rede, dann meine ich keine Glaubensschwestern, sondern Freundschaften, die über das normal übliche hinausgehen. Ich sehe daher auch nicht jede/n Christ/in als meine/n Bruder/Schwester an.

Und ich bin vor 17 Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil mir verschiedenes an der Kirche nicht gefiel. Ich brauche zum Glauben keine Kirche.


Dem kann ich zustimmen... nur bin ich schon weit mehr als 17 Jahre raus... und meine Kinder habe ich nicht taufen lassen...wenn sie das Bedürfnis hätten können sie das immer noch machen lassen.
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon die_wilde_hilde » 05.05.2008, 18:17

also,ich bin ja atheist...und das is auch gut so... :n88:
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon che » 22.01.2009, 15:04

Hab mal 3 Jahre einen 94 Jährigen haushaltmäßig betreut . Er war der erste bekennende Atheist den ich näher kennen lernte und wir redeten jeden Mittag übers Leben . In meinen Augen hat er mit das integerste Leben gelebt das mir je unter kam . Seine Maxime war Bescheidenheit , Rücksichtnahme und der Spruch " die Sonne geht auf ohne daß sie interessiert was wir tun , den Rest wissen wir nicht ".
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon schmusekater » 22.01.2009, 22:40

che hat geschrieben:Er war der erste bekennende Atheist den ich näher kennen lernte und wir redeten jeden Mittag übers Leben .


Falls wir uns einmal persönlich kennen lernen, wirst du in tiggy und schmusekater noch zwei bekennende
Atheisten kennen lernen.

edit by Rüdiger_V: Gehört hier nicht rein, bitte beim Thema bleiben


lg

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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon CurlySue » 23.01.2009, 00:04

Religiös bin ich nicht, aber auch keine bekennende Atheistin. Ab und zu gehe ich sogar in die Kirche, das nächste Mal wird wohl zur Kommunion meines Sohnes und seiner Stiefschwester sein im April.
Ich zahle auch immer noch Kirchensteuer, doch bei meinem Lohn ist das eh nicht allzu viel.

schmusekater hat geschrieben:edit by Rüdiger_V: Gehört hier nicht rein, bitte beim Thema bleiben

edit by Rüdiger_V: siehe Zitat

LG
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon che » 23.01.2009, 09:01

Den 94 jährigen Opa hab ich damals zu meinem Wahlvater gemacht . Mein Vater wahr ein fanatischer religiöser Egoist den ich lieber gegen einen lieben , wohlwollenden , nicht berechnenden Atheisten tauschte .
Ich lebte damals in einer Beziehung mit einer hellsichtigen Frau . Das ganze Leben war durchzogen davon , wie die Anderswelt ( Jenseits ) durchblickte und hereinwirkte - also dem krassen Gegenteil von Atheos-Denken . Das gab mir die Chance meinen eigenen Weg zu finden .

(PS. Nach dem Tod von Wahlvater , der trotz kurzer Krankheit sehr liebevoll und unspektakulär ablief (Christen denken meist , daß Atheisten vom Teufel abgeholt werden und es ein morz Gezerre gibt ) , sah ihn meine Lebensgefährtin durch Nebel wie er mit seiner Frau zusammentraf . Mei gab es da ein Gezehter . Manche Dinge beredet man doch lieber schon in dieser Realität dachten wir uns . Wenn man nämlich dem Jenseitigen ( was ich auch nicht als bewiesen betrachte , sondern nur als möglich ) den Schleier des Verklärten nimmt , ist es entweder genauso beschissen oder schön wie hier . Drum leb ich hier , wie wenn es dort wäre . Mir ists einerlei .)

Von mir hat der Bischof so um die 30 einen Brief bekommen , daß ich nicht mehr bei seinem Verein Mitglied bin .
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon lenni » 23.01.2009, 12:27

Hallölle :wiwi:

Da ich nicht wusste was Atheisten übersetzt heisst, habe ich mich mal "schlau" gegooglet.

Es gibt verschiedene, sich teilweise überschneidende und widersprechende Einordnungen und Systematisierungen des Begriffs „Atheismus“. Weithin gebräuchlich ist die Dreigliederung in den Glauben an Götter (insbesondere Theismus und Deismus), das Nichtswissen über Gott bzw. Götter (Agnostizismus) sowie das Fehlen des Glaubens an Götter (Atheismus).


Bin jetzt aber nicht wirglich schlauer.... :lol:
Ich bin nicht getauft, also Heide wie man so schön sagt....
Würde man mich fragen ob ich an irgendeinen Gott glaube, so sage ich nein.
Wenn es aber einen von mir geliebten Menschen schlecht geht, denke ich auch "Lieber Gott, lass es ihm/ihr wieder besser gehen.(ohne zu Beten).
Jetzt überlege ich gerade, was ich dann bin? :n169:


Lg
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Re: Denn wenn es einen Gott geben würde, dann hätte ich heute no

Beitragvon Tom » 23.01.2009, 18:20

lenni hat geschrieben:Ich bin nicht getauft, also Heide wie man so schön sagt....
Würde man mich fragen ob ich an irgendeinen Gott glaube, so sage ich nein.
Wenn es aber einen von mir geliebten Menschen schlecht geht, denke ich auch "Lieber Gott, lass es ihm/ihr wieder besser gehen.(ohne zu Beten).
Jetzt überlege ich gerade, was ich dann bin? :n169:


Es gibt verschiedene, sich teilweise überschneidende und widersprechende Einordnungen und Systematisierungen des Begriffs „Atheismus“. Weithin gebräuchlich ist die Dreigliederung in den Glauben an Götter (insbesondere Theismus und Deismus), das Nichtswissen über Gott bzw. Götter (Agnostizismus) sowie das Fehlen des Glaubens an Götter (Atheismus).


Da du von der (möglichen) Existenz eines (mehrerer) Gottes (Götter) gehört vielleicht sogar über einen (mehrere) Glauben informiert, dich aber gegen einen Glauben daran entschieden hast, ist die Antwort klar.
Nach deiner Googlesuche bist du eine Atheistin.
Natürlich sag auch ich manchmal "Um Gottes Willen..." etc., aber das macht mich nicht zu einem Gläubigen sondern ist umgangssprachlich.
Entscheidend finde ich deine Aussage nicht an Gott zu glauben und auch nicht zu beten. Das sagt alles.

:wiwi: Tom (manchmal :biggrin: und manchmal :n88: )
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